In einer Zeit, in der die Anforderungen an Elternschaft oft im Konflikt mit den beruflichen Verpflichtungen stehen, rückt die mentale Gesundheit von Eltern vermehrt in den Fokus. Unternehmen erkennen allmählich die dringende Notwendigkeit, Programme anzubieten, die sich speziell den psychischen Herausforderungen des Elternseins widmen.

Ein Tabuthema wird enttabuisiert

Über lange Zeit galt das Thema psychische Gesundheit von Eltern als ein Tabu, das hinter geschlossenen Türen verhandelt wurde. Doch nun erheben immer mehr Stimmen den Anspruch, dieses Schweigen zu durchbrechen. Die psychischen Belastungen, die mit der Elternschaft einhergehen, sind vielfältig und reichen von Stress und Überforderung bis hin zu Angstzuständen und Depressionen. Eine dringende Notwendigkeit besteht darin, diesen Herausforderungen Raum und Aufmerksamkeit zu geben.

Unternehmen am Scheideweg

Unternehmen spielen eine zentrale Rolle in diesem Wandel. Einige von ihnen erkennen die Bedeutung der mentalen Gesundheit von Eltern und beginnen, spezialisierte Programme anzubieten. Diese Programme reichen von mentaler Gesundheitsberatung und -unterstützung bis hin zu flexiblen Arbeitsmodellen, die es Eltern ermöglichen, besser für ihre eigenen Bedürfnisse zu sorgen.

Das Unternehmen Salesforce als Exempel. Salesforce ist ein börsennotiertes US-amerikanisches Softwareunternehmen, das Cloud-Computing-Lösungen für Unternehmen anbietet. Ausgelöst durch die Covid-19 Pandemie im Jahre 2020, begann die Firma immer mehr ihrer Mitarbeitenden ins Homeoffice zu schicken. Anfang März 2020 waren das mehr als 50.000 weltweit (insgesamt beschäftigt das Unternehmen knapp 74.000 Mitarbeitende).

Seitdem gibt es Unterstützung für die Ausstattung des Arbeitsplatzes und zahlreiche Programme, die die mentale Gesundheit der Mitarbeiter:innen fördern. Dazu gehören Coachings und Trainings, aber auch die Option für Auszeiten. Das können Terminblocker für das Homeschooling sein oder auch bis zu sechs Wochen bezahlten Sonderurlaub für die Pflege und Betreuung von Angehörigen und Kindern. Insgesamt ist vieles flexibler geworden bei Salesforce. Die Angestellten können ihre Arbeit somit noch individueller gestalten und gewinnen mehr Raum für ihre Lebensumstände. Das steigert Zufriedenheit und Produktivität, welches von Ergebnissen der regelmäßigen internen Umfragen gestützt wird. Der Anteil derjenigen, die im Homeoffice bewusste Pausenzeiten für Erholung und Ausgleich einlegen, ist demnach 20 Prozent höher als im Büro. Gleichzeitig geben fast 30 Prozent an, sich am heimischen Arbeitsplatz besser konzentrieren zu können.

Bei Salesforce werden in Zukunft zirka 80 Prozent zu einem Flex Modell wechseln, das heißt, sie werden nur bis zu drei Tage pro Woche im Büro sein. Damit ermöglicht das Unternehmen ihren Beschäftigten deutlich mehr Flexibilität, gerade wenn es darum geht, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Zusätzlich stärken sie die Chancengleichheit, indem Lebensumstände kein Hindernis für ein erfülltes Berufsleben darstellen. Daneben erweitern sie auch ihren Radius und können Talente abseits der Ballungsräume ansprechen, für die ein regelmäßiges Pendeln in eines der Büros nicht infrage kommen würde. Das ist eine Chance für alle Unternehmen, gerade in Zeiten, in denen viele Firmen immer noch mit einem massiven Fachkräftemangel zu kämpfen haben.

Doch während einige Unternehmen mutig voranschreiten, zögern andere noch. Die Integration von Programmen zur mentalen Gesundheitsförderung für Eltern bleibt in vielen Organisationen ein unterentwickeltes Gebiet. Dies führt zu einer Diskrepanz zwischen der steigenden gesellschaftlichen Notwendigkeit und dem tatsächlichen Handeln der Unternehmen.

Die Belastungen der modernen Elternschaft

Die heutige Elternschaft ist von vielfältigen Herausforderungen geprägt. Der ständige Spagat zwischen Beruf und Familie, der Druck, den Erwartungen gerecht zu werden, und die Angst vor dem „Versagen“ als Elternteil sind nur einige der Belastungen, die zu einem Anstieg der psychischen Gesundheitsprobleme führen.

Eine ganzheitliche Lösung

Es ist an der Zeit, dass Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz für die mentale Gesundheit von Eltern verfolgen. Dies erfordert nicht nur Programme, sondern auch eine Veränderung der Unternehmenskultur. Es bedeutet, ein Umfeld zu schaffen, das Eltern ermutigt, offen über ihre Herausforderungen zu sprechen, ohne Angst vor Stigmatisierung oder Nachteilen zu haben.

Die Wichtigkeit dieser Entwicklung kann nicht genug betont werden. Unternehmen, die in Programme zur Unterstützung der mentalen Gesundheit von Eltern investieren, werden nicht nur zu Vorreitern in der Schaffung gesunder Arbeitsumgebungen, sondern tragen auch dazu bei, eine Gesellschaft zu formen, die das Wohlergehen von Familien in den Mittelpunkt stellt. Es liegt an uns allen, diesen Wandel voranzutreiben und die Stille, um die psychische Gesundheit von Eltern endgültig zu durchbrechen.

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