„Ramadan ist die Zeit, deinen Magen zu leeren, um deine Seele zu nähren.“ Einen Monat lang essen, trinken & rauchen gläubige Muslim:innen von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nichts. Seyda Akin von der ICS GmbH erklärt, wie sie während des Ramadans Familie und Beruf vereinbart. Welche positiven Auswirkungen New Work Modelle wie ortsunabhängiges Arbeiten bei der Ausübung ihrer Traditionen haben. Und was Unternehmen tun können, um Mitarbeitenden wertschätzend und rücksichtsvoll zu begegnen.
Wie bereitest du dich auf den Ramadan vor, insbesondere in Bezug auf deine Arbeit und familiären Verpflichtungen?
Wir stimmen uns eigentlich familiär auf den Ramadan ein, meine Töchter wissen worum es geht und freuen sich riesig auf den für sie zusammengestellten Ramadankalender.
Wie sieht eure tägliche Routine während des Ramadans aus?
Es bleibt dieselbe: Arbeiten, Haushalt & Kids!! Dadurch dass die Kinder vom Fasten ausgeschlossen sind, bleibt der Alltag derselbe. Es gibt Frühstück für die Beiden, an dem wir dennoch als Family am Tisch sitzen, Mittag und Abendessen zu den für die Kids gewohnten Zeiten. Wir brechen unser Fasten dann Abends, wenn die zwei schon schlafen als Paar gemeinsam.
Wie ist es für dich, während des Ramadan als 2-fache Mama Vollzeit zu arbeiten, insbesondere bei einem Remote-Unternehmen wie ICS GmbH?
Gerade, weil ich Remote Arbeite, ist es für mich einfacher Vollzeit zu Arbeiten.
Ich bin an meinem für mich gewohnten Workspace, ungestört und ohne dass andere auf mich Rücksicht nehmen müssen in Bezug auf das Essen & Trinken am Arbeitsplatz.
Wie können Arbeitgeber wie ICS GmbH dabei unterstützen, dass ihre muslimischen Mitarbeiter*innen den Ramadan problemlos durchführen können?
- Meetings evtl. nicht Abends um 18 Uhr ansetzen
- Teamdays erst nach dem Ramadan angesetzt werden, gerade, auch wenn diese mit einem gemeinsamen Essen beendet werden sollen.
- Ich glaube, es reicht einfach schon aus, wenn man einfach Rücksicht aufeinander nimmt.
Was sind einige der Herausforderungen, die du während des Ramadan erlebst, und wie gehst du damit um?
Ehrlich gesagt, ist eine Herausforderung der Umgang damit.
Wenn so Sätze fallen wie: „Iss doch unterm Tisch, da sieht dich keiner.“
Oder: „Mein Gott tust du mir leid.“
Das hilft nicht, es ist nicht wertschätzend und sorry für die Ehrlichkeit es NERVT.
Wie teilt ihr eure Erfahrungen und Traditionen während des Ramadan mit euren Kindern?
Wir haben ihnen erklärt, weshalb die Eltern über den verteilt nichts essen und trinken.
Beide sind dann meine Hilfsköche und schmecken das Essen ab, ob es auch vom Salzgehalt etc. ausreicht.
Außerdem kann ich das Buch – Erzähl mir mehr über Ramadan (Affiliate-Link) – empfehlen.
Wie hat die Remote-Arbeit und die Einführung von New-Work-Praktiken deinen Alltag während des Ramadan beeinflusst – gerade auch in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Es ist definitiv einfacher nicht in einem Großraumbüro zu sitzen, wo jeder zweite am Arbeitsplatz isst und trinkt. Keiner muss auf mich Rücksicht nehmen, ich bin in meinem für mich gewohnten Umfeld und kann produktiv arbeiten.
Bilder: © Seyda Akin
