Carearbeit, also die Sorge für andere Menschen, ist eine wichtige und unverzichtbare Arbeit, die oft unbezahlt bleibt. Sie wird meist von Frauen geleistet und ist der Grund für eine geringere Bezahlung und fehlende Karrieremöglichkeiten. Doch Carearbeit betrifft uns alle und hat einen großen Einfluss auf die Wirtschaft.

In unserer heutigen Gesellschaft spielt die Erwerbsarbeit eine zentrale Rolle. Sie gibt uns nicht nur ein Einkommen, sondern auch einen Sinn und eine Identität. Doch was passiert nach der Arbeit? Für viele beginnt dann die Care-Arbeit, also die Arbeit, die für das Wohlergehen und die Versorgung der Familie und des Haushalts notwendig ist. Diese Arbeit wird jedoch gesellschaftlich und finanziell nicht genug wertgeschätzt.

Insbesondere Frauen sind von dieser Problematik betroffen, da sie immer noch einen Großteil der Care-Arbeit übernehmen. Dies führt zu einer Doppelbelastung, da sie oft zusätzlich noch einer Erwerbsarbeit nachgehen wollen oder müssen. Dieser Umstand ist nicht nur unfair, sondern kann auch gesundheitliche Auswirkungen haben und zu einem Karriereknick, schlechterer Bezahlung und Altersarmut führen.

Doch wie kann eine gerechtere Verteilung der Care-Arbeit erreicht werden? Hier sind sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmende gefragt. Arbeitgeber können beispielsweise durch eine familienfreundliche Arbeitspolitik dazu beitragen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Care-Arbeit besser bewältigen können. Dies kann durch flexible Arbeitszeiten, Teilzeit- und Homeoffice-Möglichkeiten oder Kinderbetreuungsangebote geschehen.

Aber auch Arbeitnehmende müssen aktiv werden und sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Männer sollten sich stärker in der Care-Arbeit engagieren und Frauen sollten sich nicht scheuen, ihre Partnerinnen und Partner in die Pflicht zu nehmen. Zudem können auch innerhalb der Familie klare Absprachen und Aufgabenverteilungen getroffen werden.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die gesellschaftliche Wertschätzung der Care-Arbeit. Diese Arbeit muss als gleichwertig zur Erwerbsarbeit angesehen werden und sollte entsprechend entlohnt und anerkannt werden. Dies betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer, die sich vermehrt in der Care-Arbeit engagieren.

Rund 80 Prozent der Pflegepersonen sind Frauen, die häufig ihre Erwerbsarbeit reduzieren oder sogar aufgeben, um sich um Angehörige zu kümmern. Die unbezahlte Carearbeit belastet nicht nur die pflegenden Personen, sondern auch die Gesellschaft und die Wirtschaft.

Denn ohne die unbezahlte Carearbeit würden viele Menschen nicht in der Lage sein, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Wenn pflegende Angehörige aufgrund von mangelnder Unterstützung und finanzieller Belastungen ihren Job aufgeben oder reduzieren müssen, entsteht ein volkswirtschaftlicher Schaden. Es entstehen Kosten für die Gesellschaft durch Arbeitslosigkeit, geringere Steuereinnahmen und höhere Sozialleistungen.

Doch wie könnte man die Carearbeit besser unterstützen und entlohnen? Eine Möglichkeit wäre die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, das den Wert der Carearbeit anerkennt und die finanzielle Belastung für Pflegende mindert. Auch die Erhöhung der Löhne und bessere Arbeitsbedingungen in Pflegeberufen könnten dazu beitragen, dass mehr Menschen in diesem Bereich tätig werden und die Versorgungssituation verbessert wird.

Es liegt also auch im wirtschaftlichen Interesse, die Carearbeit besser zu unterstützen und zu entlohnen. Denn ohne diese wichtige Arbeit könnten viele Erwerbstätige nicht arbeiten und die volkswirtschaftlichen Schäden wären immens. Eine Anerkennung der Carearbeit würde dazu beitragen, dass Frauen nicht länger aufgrund von unbezahlter Arbeit benachteiligt werden und dass eine gerechtere Verteilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern stattfindet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine gerechtere Verteilung der Care-Arbeit notwendig ist, um Frauen von ihrer Doppelbelastung zu entlasten und auch Männer stärker in diese Aufgabe einzubinden. Arbeitgeber können durch eine familienfreundliche Arbeitspolitik dazu beitragen, dass dies gelingt. Doch auch Arbeitnehmer*innen müssen aktiv werden und ihre Verantwortung wahrnehmen. Eine gesellschaftliche Wertschätzung der Care-Arbeit ist ebenfalls von großer Bedeutung.

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