Eine Studie von Anja Quednau hat ergeben, dass Unternehmen, die keine familienfreundlichen Angebote bieten, im Vergleich zu solchen Unternehmen ein um 12% höheres Jahresgehalt bieten müssen, um potenzielle Bewerbende von sich zu überzeugen. Das bedeutet, dass Unternehmen, die auf Vereinbarkeit setzen, einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz haben.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in den letzten Jahren zu einem Schlüsselthema in der Gesellschaft und in Unternehmen geworden. Studien haben gezeigt, dass betriebliche Bemühungen um eine bessere Vereinbarkeit zu motivierteren Beschäftigten, geringerer Fluktuation und verminderten Krankenständen führen. Auch die Arbeitgeberattraktivität wird dadurch gesteigert, was insbesondere vor dem Hintergrund veränderter Personalmärkte von Bedeutung ist.
In diesem Zusammenhang hat Frau Quednau in ihrer Dissertation drei Fragen untersucht und ein Modell der Arbeitgeberwahl entwickelt. Sie konnte dabei zeigen, dass Familienfreundlichkeit die Arbeitgeberattraktivität aus Sicht potenzieller Bewerber*innen erhöht, da sie als Signal eines Unternehmens interpretiert wird, dem seine Beschäftigten am Herzen liegen. Eine bessere Vereinbarkeit ist auch im Zusammenspiel mit anderen Merkmalen der Arbeitgeberattraktivität ein effektives Instrument.
Schließlich hat Frau Quednau herausgefunden, dass ein nicht familienfreundliches Unternehmen ein um 12% höheres Jahresgehalt offerieren muss, um aus Sicht der potenziellen Bewerbenden den Nachteil einer schlechteren Vereinbarkeit auszugleichen.
Insgesamt hat sie damit einen wichtigen Beitrag zur Bedeutung einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie für das Personalmarketing geleistet und dabei auch methodisches Neuland betreten. Die Arbeit hat somit eine breite Resonanz in Wissenschaft und Praxis verdient. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse erneut die hohe Wirtschaftlichkeit betrieblicher Investitionen in eine bessere Vereinbarkeit.
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