In den 1930er Jahren hatte Kellogg’s, einer der größten Hersteller von Frühstücksflocken weltweit, eine ungewöhnliche Idee: die Einführung einer 30-Stunden-Woche für seine Mitarbeiter*innen. Der Grund für diese Entscheidung war die Annahme, dass kürzere Arbeitszeiten das Wohlbefinden und die Produktivität der Beschäftigten erhöhen würden.

Zunächst waren die Mitarbeiter*innen begeistert von der Idee einer verkürzten Arbeitswoche, die ihnen mehr Zeit für ihre Familie, Hobbys und Erholung ermöglichte. Viele von ihnen hatten zu dieser Zeit noch keine festgelegte Arbeitszeit und arbeiteten oft bis spät in den Abend hinein. Mit der Einführung der 30-Stunden-Woche konnten sie ihre Arbeitszeit um fast ein Drittel reduzieren und hatten dadurch mehr Zeit für ihr Privatleben. Jedoch nicht bei gleich bleibendem Gehalt. Sie bekamen zwar eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent, verdienten aber anteilig weniger als vorher.

Kellogg’s beabsichtigte auch, die Produktivität und Motivation der Mitarbeitenden zu steigern, indem sie die Arbeitszeit verkürzten. Es wurde erwartet, dass die Beschäftigten effektiver arbeiten und es weniger Arbeitsunfälle geben würde, da sie weniger gestresst und erschöpft wären und sich besser auf ihre Aufgaben konzentrieren könnten. Auch die erhöhte Arbeitszufriedenheit sollte sich positiv auf die Qualität und Effizienz der Arbeit auswirken.

Allerdings stellte sich schnell heraus, dass die Idee der 30-Stunden-Woche bei Kellogg’s nicht so gut funktionierte, wie erhofft. Es gab einige Probleme, die sich aus der verkürzten Arbeitszeit ergaben. Einige Mitarbeiter*innen bemerkten, dass sie durch die Arbeitszeitverkürzung mehr Zeit zu Hause verbringen „mussten“, was zu Konflikten mit ihren Familien führte. Andere fanden, dass sie nicht genug Zeit hatten, um ihre Arbeit zu erledigen und ihre Aufgaben in der verkürzten Zeit unterzubringen. Einige befürchteten auch, dass die Arbeitszeitverkürzung ihre Karrieremöglichkeiten beeinträchtigen könnte.

Als Reaktion auf diese Probleme entschied Kellogg’s schließlich, die 30-Stunden-Woche wieder abzuschaffen und zur normalen Arbeitszeit zurückzukehren. Trotzdem hat die Idee der Arbeitszeitverkürzung bei Kellogg’s und anderen Unternehmen immer noch Anhänger. Viele glauben, dass eine kürzere Arbeitswoche zu einer höheren Arbeitszufriedenheit, Produktivität und einem besseren Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben führen kann.

Insgesamt hat die 30-Stunden-Woche bei Kellogg’s gezeigt, dass Arbeitszeitverkürzung eine Möglichkeit sein kann, die Arbeitsbedingungen und die Lebensqualität von Mitarbeiter*innen zu verbessern. Wirklich sinnvoll ist das Modell aber nur, wenn dieses keine Gehaltseinbußen bedeutet. Denn die Annahme ist ja gerade, dass die Beschäftigten genauso produktiv arbeiten.

Die Arbeitszeitreduktion auf 30 Stunden pro Woche war für viele Kellogg-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter ein erfreulicher Schritt hin zu mehr Work-Life-Balance. Die Möglichkeit, mehr Zeit für Familie und Freizeitaktivitäten zu haben, war ein großer Anreiz für viele Beschäftigte.

Allerdings führte die Verkürzung der Arbeitszeit zu einer höheren Arbeitsbelastung für die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen. Zudem war die 30-Stunden-Woche für einige männliche Beschäftigte ein Anstoß, sich von Kellogg zu trennen, da sie mit den gesellschaftlichen Erwartungen an Männer und ihrer Rolle als Ernährer der Familie konfrontiert wurden. Die Zeit war Anfang des 20. Jahrhunderts für solch ein innovatives Arbeitszeitmodell wohl noch nicht reif.

Trotzdem war die Einführung der 30-Stunden-Woche bei Kellogg ein wichtiger Schritt hin zu mehr Familienfreundlichkeit und Work-Life-Balance am Arbeitsplatz. Andere Unternehmen könnten von diesem Beispiel lernen und eine ähnliche Arbeitszeitverkürzung in Betracht ziehen, um ihren Beschäftigten mehr Zeit für Familie und Freizeitaktivitäten zu ermöglichen.

Auch wir bei Familienfreundliche Arbeitgeber haben Unternehmen wie die Personalberatung Grabowski & Rohmann gelistet, die die 30-Stundenwoche für sich als Vollzeit definiert haben und diese auch wie Vollzeit bezahlen.

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